Hauptschützengilde Bregenz​

Tradition & Geschichte.
Seit 1498

2022 stand die Hauptschützengilde Bregenz kurz vor deren Auflösung.

Mit einem neuen Führungsteam ist der Weiterbestand gesichert und die Jugendarbeit trägt die ersten Früchte.

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Schießstätten

Geschichte

Die Geschichte der Schützengilde Bregenz umspannt mindestens ein halbes Jahrtausend. Die erste Urkunde, die ausführlich vom Schützenleben in Bregenz berichtet, wurde im Jahre 1498 geschrieben. Damals gab es in Bregenz zwei Schützengesellschaften, die ältere der Armbrustschützen und die jüngere der Feuerschützen, die das Rohr zu führen wußten. In der Urkunde von 1498 ist viel von religiösen Gebräuchen der Gilde zu lesen.

Die Schützen von Bregenz erfreuten sich fast zu allen Zeiten der tatkräftigen Gunst der jeweiligen Herren der Stadt. Die Grafen von Montfort und nicht weniger ihre Nachfolger, die Habsburger förderten die Schützengilde auf viele Art. Sie spendeten selbst Gaben zum Ausschießen, wie Hosenstoffe und Geld, sie machten aber auch Genehmigungen von Buschenschänken und andere Verwaltungsakte von Spenden an die Schützengesellschaft abhängig. Stadtammänner und Vogteileute wetteiferten miteinander in der Fürsorge für die Schützen. Die Pflege der Schützengesellschaften durch die Landesherren hatte ihren tiefen Grund in der uralten Einrichtung der Landesverteidigung, die in den Bergländern Tirol und Vorarlberg auf der allgemeinen Volksbewaffnung aufgebaut war. Die Schützengesellschaften leisteten den Landesherren einen wichtigen Dienst, indem sie den Gebrauch der Waffen im Volke verbreiteten und die Übungsplätze für den Landsturm in Stand hielten.

Der Bregenzer Schießstand befand sich bis zum Jahre 1620 in des „Grafen Baumgarten“, in dem Schnetzischen Anwesen hinter der Oberstadt, also auf landesherrlichem Grund. Vielleicht hat die Vervollkommnung der Schußwaffen die Verlegung der Schießstätte notwendig gemacht, als hinter der Oberstadt einzelne Edelhöfe angelegt wurden. Von 1620 bis 1870 schossen die Bregenzer Schützen am unteren Ende der Riedgasse (Kaiserstraße) am Ufer des Bodensees im Sohmschen Hause.

Der Scheibenstand erhob sich gegen die Mehrerau zu am und im See. Der Schießstand am See und im See war weitherum bekannt und berühmt. Als Besonderheit gab es bei großen Anlässen sogar Nachtschießen auf dem See.

Der Bau der Vorarlberger Bahn schnitt den Schießstand vom Schützenhaus ab und verdrängte die Bregenzer Schützen von ihrem eigenartigen und schönen Schießstand am See. Sie zogen wieder auf die Höhe über der Oberstadt und nannten die Schießstätte – offenbar über Innsbrucker Einfluß – Berg Isel.

 

Die Schützengilde Bregenz hatte in den langen Jahrhunderten ihres Bestandes viele Veranstaltungen aufzuweisen, die den Ruf der Schützengilde Bregenz weit über die Grenzen des Landes trug. Besonders die Schützen aus dem benachbarten Allgäu waren in Bregenz allzeit gern gesehene Gäste und wie kamen immer, wenn etwas los war. Aus dem Schießstand Bregenz wuchsen mehrere Schützen heraus, die in zwischenstaatlichen Wettkämpfen mit Ehren bestanden.

 

Die bemalten Schützenscheiben in den Räumen des Schützenhauses sind eine bunte Bilderchronik der Gilde. Jedes wichtige Ereignis der vaterländischen Geschichte, jedes wichtige Vorkommnis in der Stadt Bregenz wurde in einer Scheibe verewigt. Auffällig zahlreich sind die Scheiben aus den Jahren von 1700 bis 1750. Die Gilde muß damals besonders leistungsfähig gewesen sein.

 

Die Bestimmung der Landesverteidigungsordnung, daß die Standschützen im eigenen Lande mit der Waffe zu dienen hatten, wurde in Vorarlberg immer so ausgelegt, daß die Schützen in Vorarlberg selbst herangezogen werden können.

 

Der Schießstand auf dem Berg Isel (von 1818) war auf dem besten Wege, eine Ruine zu werden, die Schießanlagen waren unbrauchbar. Unter der opferwilligen Mithilfe des Fabrikanten Karl Deuring, der das nötige Geld vorschoß, wurden die Stände neu errichtet und trotz aller Schwierigkeiten wurde auf dem Berg Isel wieder geschossen. Ein Stock von etwa hundert zahlenden Mitgliedern und von 30 bis 40 ausübenden Schützen gab der Gilde das Rückgrat. Es ging freilich hart und mühsam, die Anforderungen in geldlicher Hinsicht waren in den schwierigen Zeiten des wirtschaftlichen Verfalles zu groß. Aber die Gilde Bregenz war in der Nachkriegszeit weitum die rührigste und die stärkste und sie riß andere zur Nachahmung hin. Sie konnte auch in den Nöten der Inflation die Lindauer Gilde freundnachbarlich stützen.

Der Vorarlberger Schützenbund hatte in Bregenz seinen Sitz und Mitglieder der Bregenzer Gilde führten seine wichtigsten Ämter.

Von den politischen Auseinandersetzungen in der Nachkriegszeit hielten sich die Schützengilde Bregenz ferne. Im Schützenhause wurde fröhlicher Sport getrieben.

Zu erwähnen sei noch, dass die Bemühungen um die Errichtung eines eigenen Luftgewehr- und Luftpistolenschießstandes doch Erfolg hatten und zwar – wie bereits erwähnt – durch die ganz besonderen Bemühungen des Oberschützenmeisters und der Pistolensektion. Durch die Stadt wurden Kellerräumlichkeiten in der Hauptschule

Bregenz-Rieden bereitgestellt und ausgebaut: 16 Gewehr- und Luftgewehrstände beidseitig und ein Aufenthaltsraum für ca. 100 Personen mit Theke und Ausschank. So ist dort eine sehr schöne und vor allem zweckmäßige Schießanlage für Luftgewehr- und

Luftpistolen entstanden, die für das Überleben des Vereines von allergrößter Wichtigkeit war und ist.

 

Wie die derzeitige Bausituation ergibt, sind weitere bauliche Maßnahmen in Arbeit und auch in Fertigstellung. Fast kann man sagen, der Berg lsel ist eine seit 1945 andauernde Baustelle in die Millionenbeträge finanziert wurden, dass diese immer wieder voll

finanziert und vor allem, dass die betreffenden Funktionäre, vor allem Schützenmeister die Verantwortung und auch finanzielle Haftung übernommen haben und auch weiterhin übernehmen ist als Berg lselwunder zu bezeichnen. Nicht zuletzt war auch die berufliche Tätigkeit von OS Techn. Rat lng. Hermann Bischof und die

großzügige Mithilfe von KR BM Walter Rhomberg sowie die großartige Unterstützung der Stadt Bregenz für dieses, „Berg – lsel – Wunder“ mitverantwortlich.

Der Vorstand

Oberschützenmeister

Klaus Küng

Kassier

Di. Dr. Wolf Dieter Jussel

Schriftführer

Karlheinz Buschor

Jugendarbeit

Thorsten Horstschäfer​

Michael Fleischmann